Am 17. Juni 2020 starteten 12 führende Institutionen der Pflege (Bundespflegekammer; Dekanekonferenz Pflegewissenschaft e.V., Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.; Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e.V.; Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.; Deutscher Pflegerat e.V.; European Academy of Nursing Science; Landespflegekammer Rheinland-Pfalz; Pflegekammer Niedersachsen; Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein; Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken, Netzwerk Pflegeforschung an Universitätskliniken im VPU e.V.) eine gemeinsame Stellungnahme sowie eine deutschlandweite Online-Petition unter dem Motto „Pflege ist systemrelevant – nicht nur in Corona-Zeiten“. Der VPU e.V. berichtete in seiner Pressemitteilung vom 17. Juni 2020.
Im Rahmen der Online-Petition wurden mehr als 17.000 Unterzeichnungen gesammelt und über 5.000 Kommentare von Pflegenden auf der Petitionsseite www.openpetition.de veröffentlicht. „Hier wird eindeutig sichtbar, dass die in der Stellungnahme beschriebenen Forderungen eine sehr breite Masse an Pflegefachkräften, insbesondere auch in den Universitätskliniken, betrifft und dass die Notwendigkeit einer umfassenden, nachhaltigen und tiefgreifenden Weiterentwicklung des Pflegeberufes nicht wegdiskutiert werden kann und darf!“, betont Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU e.V. Das überwältigende Interesse an der Online-Petition führte nun zu der Erstellung eines offenen Briefs an den Bundesgesundheitsminister Herrn Spahn, an die weiteren Beteiligten der „Konzertierten Aktion Pflege“ (KAP), Frau Bundesministerin Dr. Franziska Giffey, Herrn Bundesminister Heil sowie dem Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege, Herrn Staatssekretär Andreas Westerfellhaus. „Viele unserer Forderungen sind nicht neu und lassen sich aus umfassenden internationalen Erfahrungen und Studienlagen sehr gut belegen. Wir haben ein dringendes Umsetzungsproblem um an internationale Standards der Pflege in Ausstattung, Qualifikationen und Tätigkeitsfelder aufzuschließen“, so Andreas Kocks, Sprecher des Netzwerkes Pflegeforschung an Universitätskliniken im VPU.
Der VPU e.V. sowie die weiteren Beteiligten führen in dem offenen Brief die relevanten Forderungen
- Sicherung der Daseinsfürsorge durch Stärkung der Berufsgruppe der Pflegefachpersonen,
- Einbezug der Pflegefachpersonen in die kommunale Gesundheitsversorgung sowie die Substitution umschriebener, bisher Ärzt*innen vorbehaltener Tätigkeiten im Sinne der Heilkundeübertragung,
- politische Unterstützung zur Einrichtung von Pflegeberufekammern auf Landes- und Bundesebene,
- Förderung der Pflegewissenschaft und der soliden Evidenzbasis für professionelle Pflege,
- regelhafte Einrichtung pflegewissenschaftlicher Professuren an allen Universitätskliniken/medizinischen Fakultäten und medizinischen Hochschulen sowie eine konsequente Erhöhung des Anteils hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen
detailliert auf und bekräftigen somit das längst notwendige Handeln der Politik.
„Ein Umdenken und daraus resultierend ein adäquates Handeln müssen die Konsequenz aus dem offenen Brief sein. Die Pflegedirektion der Universitätskliniken und medizinischen Hochschulen in Deutschland setzen sich für diese Zielsetzungen ein. Darüber hinaus steht der VPU e.V. der Politik selbstverständlich beratend zur Seite, um so die Interessen der Pflegefachpersonen, insbesondere in den derzeit stark belasteten Universitätskliniken, zu vertreten.“, äußeren sich Herr Rantzsch, Vorstandsvorsitzender VPU e.V. und Herr Kocks, Sprecher des Netzwerkes Pflegeforschung an Universitätskliniken im VPU, abschließend zum Versand der Briefe und Unterschriften an die politischen Akteure.
Über den VPU e.V.
Der Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU) ist der Managementverband leitender Pflegefachpersonen an den deutschen Universitätskliniken. Die 35 im VPU organisierten Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren repräsentieren etwa 65.000 Pflegende an deutschen Universitätskliniken. Ziel der Verbandsarbeit ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine qualitätsorientierte Pflege. Sitz der Geschäftsstelle des VPU e.V. ist Berlin. Website: www.vpuonline.de