Das Netzwerk Pflegewissenschaft und Praxisentwicklung im VPU e.V. befasst sich mit der Wertschätzung und dem Berufsstolz in der Pflegeprofession. Aktuell wird immer wieder von den Belastungen und Beanspruchungen in der Pflege gesprochen und diskutiert, inwiefern Pflegefachpersonen Berufsstolz empfinden. Mit dem Projekt sollte daher auch die Leistung der Pflegefachpersonen stärker in das Bewusstsein von Wertschätzung und Berufsstolz gerückt werden. Universitätsmedizinstandorte bieten mit ihrem hohen Leistungsanspruch und der Komplexität der pflegerischen Versorgung eine wichtige Grundlage hierfür. Es bleibt die Frage, inwiefern dies sowohl im Selbstverständnis der Pflegefachpersonen als auch gesellschaftlich umfassend verankert ist.
Vor diesem Hintergrund initiierte eine Arbeitsgruppe des Netzwerks Pflegewissenschaft und Praxisentwicklung im Jahr 2022 eine Malaktion für Kinder und Jugendliche. Durch dieses Projekt wurde das Berufsbild der Pflegefachpersonen im klinischen Setting aus einer neuen gesellschaftlichen Perspektive dargestellt. Zielgruppe des Projekts waren sowohl stationär aufgenommene Kinder als auch Kinder von Besuchern oder Pflegepersonal, die auf Malvorlagen ihre Perspektiven auf den Pflegeberuf darstellen. Ende 2023 wurde die Malaktion auf weitere Universitätskliniken ausgeweitet. Die Bilder konnten auf der Station abgegeben oder per Post direkt an den VPU oder digital per Mail eingereicht werden. Neben der Angabe des Vornamens und Alters des Kindes hatten die Teilnehmenden zusätzlich die Möglichkeit, das gemalte Bild mit eigenen Worten kurz mit einem Titel oder beschreibenden Satz näher zu erläutern. Es wurde beachtet, dass nur Bilder berücksichtigt wurden, die auf der Malvorlage eingereicht wurden. Auf der Malvorlage konnten die Erziehungsberechtigten einer Veröffentlichung und/oder Analyse der Bilder zustimmen und unterzeichnen, andernfalls wurde das Bild nicht berücksichtigt.
Zweiter Platz für Projekt PiKA beim Frankfurter Pflegepreis
Am 07. Mai 2024 wurde zum ersten Mal der Frankfurter Pflegepreis von der Stadt Frankfurt unter dem Motto "Wertschätzung in der Pflege" verliehen. Dieser Preis wurde in Kooperation mit der Frankfurter University of Applied Sciences entwickelt und stand Institutionen, sozialen Trägern und Pflegefachpersonen zur Bewerbung offen. Von insgesamt 14 Bewerbungen gelangten fünf Finalisten in die engere Auswahl. Das Projekt "Pika - Pflege in Kinderaugen", erreichte den zweiten Platz und wurde mit einem Preisgeld von 1500 Euro ausgezeichnet.
"Wir gratulieren dem Netzwerk Pflegewissenschaft und Praxisentwicklung zu dieser herausragenden Leistung im Namen des gesamten VPU. Mit dem Projekt ist es gelungen, den Pflegeberuf in der öffentlichen Wahrnehmung noch sichtbarer zu machen und der Arbeit der Pflegenden weiterhin Wertschätzung entgegenzubringen", so Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU e.V.
Weitere Informationen zum Frankfurter Pflegepreis sind unter dem folgenden Link abrufbar: https://frankfurt.de/de-de/aktuelle-meldung/Meldungen/Mit-Expertise-und-klaren-Konzepten/
Eingereichte Bilder (eine Auswahl):
Von den acht beteiligten Universitätskliniken wurden insgesamt 300 Bilder eingereicht. Die Bilder bieten interessante Einblicke, wie Kinder Pflegefachpersonen sehen, welche Aufgaben sie ihnen zuweisen und welche Eigenschaften sie ihnen zuschreiben. Das Projekt bietet nicht nur die Möglichkeit, die Pflegearbeit im pädiatrischen Bereich der Klinik öffentlich zu machen, sondern stärkt auch die interne und externe Wahrnehmung der beteiligten Einrichtungen und des Berufsbildes der Pflegeprofession. Das Projekt hilft, die professionelle und oft unsichtbare Arbeit von Pflegepersonen in den Vordergrund zu rücken. Dies steigert den Berufsstolz der Pflegefachpersonen und das Ansehen der Pflegeberufe. Indem die täglichen Herausforderungen und Erfolge sichtbar gemacht werden, kann eine tiefere Wertschätzung für den Pflegeberuf innerhalb und außerhalb der Klinik gefördert werden.
Zurzeit werden die Bilder für eine Veröffentlichungsstrategie durch die entsprechende Arbeitsgruppe aufbereitet und mit Slogans untermauert.
Hinweise zu den Rechten und dem Datenschutz
Mit der Einreichung der Bilder ihrer Kinder erklärten die Teilnehmenden sich bereit, die Rechte der Bilder an den VPU e.V. abzutreten. Die Angabe von Kontaktdaten des Kindes war nicht verpflichtend, lediglich eine Voraussetzung zur Teilnahme an der Sachpreisverlosung. Ansonsten reichte der Vorname und Alter des Kindes aus. Ausgewählte Bilder wurden in Print- und Onlinemedien mit Vornamen und Alter des Kindes veröffentlicht. An dem Wettbewerb beteiligten sich mehrere Universitätskliniken, wodurch ein Rückschluss auf eine einzelne Klinik oder eine Person nicht möglich war. Nachnamen und (Mail-)Adressen wurden getrennt vom Bild nur zum Zweck der Verlosung gespeichert und nach 3 Monaten gelöscht. Zur Abwicklung der Sachpreise an den Empfänger wurde mit den angegebenen Daten nach den strengen Regelungen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) sorgfältig umgegangen. Die Teilnehmenden hatten verschiedene Rechte in Bezug auf die personenbezogenen Daten, die im Rahmen dieses Projektes erhoben, verarbeitet oder ggf. an Dritte übermittelt wurden, einschließlich des Rechts auf Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung, Datenübertragbarkeit und Widerspruch. Die Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten konnte jederzeit widerrufen werden. Bei Beschwerden konnten sich die Teilnehmenden an die verantwortliche Projektleitung oder an die Datenschutzbeauftragten der beteiligten Kliniken wenden. Die Originalbilder wurden nach der Digitalisierung in der Geschäftsstelle des VPU in einem verschlossenen Stahlschrank archiviert.
Dauer der Datennutzung
Die Bilder wurden alle digitalisiert und werden bis zu 10 Jahren auf einer passwortgeschützten Hochschulcloud NRW Sciebo (Serverstandort Münster) archiviert. Der Zugriff auf die Bilder erfolgt ausschließlich durch die verantwortlichen Projektleitungen. Nach 10 Jahren werden die digitalisierten und die Originalbilder vernichtet.
Initiatoren und wissenschaftliches Team
Weitere Beteiligte Universitätskliniken