Netzwerk Pflegewissenschaft & Praxisentwicklung
Netzwerk Pflegewissenschaft – Impulse für eine evidenzbasierte Pflegepraxis
Zur Förderung eines evidenzbasierten, pflegewissenschaftlichen Ansatzes und hochschulischer Qualifikationen in der Pflege gründete sich 2010 im Verband das „Netzwerk Pflegewissenschaft und Praxisentwicklung“. Dieses Netzwerk von Pflegewissenschaftlerinnen und Pflegewissenschaftlern der Universitätskliniken unterstützt den fachlichen Austausch, die gemeinsame Beantragung von Forschungsprojekten und Entwicklungen sowie die politische Positionierung. Mit Praxis- und Forschungsprojekten sowie Publikationen trägt es maßgeblich zur Weiterentwicklung und notwendigen Strukturbildung für eine evidenzbasierte Pflegepraxis an Universitätskliniken bei.
Das Alleinstellungsmerkmal der deutschen Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen liegt in der Verflechtung von vier Säulen: Lehre, Forschung, Patientenversorgung und systemrelevanten Zukunftsaufgaben. Diese Verbindung prägt den universitären Auftrag und bildet die Basis für die gemeinsamen Ziele des Verbandes und der Netzwerke. Schwerpunkte sind die Positionierung der Pflegeprofession in den genannten Säulen sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine qualitätsorientierte, evidenzbasierte Pflege.
Zu den Arbeitsfeldern der letzten Jahre zählen die Förderung hochschulischer Qualifikationen, der Ausbau von Pflegestudiengängen und Professuren sowie die Stärkung pflegewissenschaftlicher Aktivitäten an den Standorten der Universitätsmedizin. Das pflegewissenschaftliche Netzwerk arbeitet dabei nicht nur eng mit dem Pflegemanagementverband zusammen, sondern auch mit den Netzwerken Pflegecontrolling sowie Bildung und Karriere. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit schafft wertvolle Synergien, die es ermöglichen, pflegewissenschaftliche Erkenntnisse in strategische Planungen und Bildungsinitiativen zu integrieren.
Durch die Verknüpfung von Führungsverantwortung, wissenschaftlicher Expertise und strategischem Controlling werden gemeinsame Ziele effizienter erreicht und die Pflege nachhaltig gestärkt. Das Netzwerk berät darüber hinaus die Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren des VPU in pflegewissenschaftlichen Fragestellungen und unterstützt sie bei der Weiterentwicklung der professionellen Pflege.
Mitglieder
Netzwerksprecher
Netzwerkmitglieder
Interne Arbeitsgruppen (eine Auswahl)
Das Projektteam dieser Arbeitsgruppe verfolgt das Ziel, das Arbeiten mit Kennzahlen in der Pflege umfassend zu beschreiben, um ein einheitliches Verständnis für alle Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen in Deutschland zu schaffen.
Gleichzeitig sollen Kliniken gestärkt und unterstützt werden, die sich im Aufbau von Strukturen mit klinikinternen Bereichen befinden, um die Arbeit mit Indikatoren in der Pflege erfolgreich zu implementieren. Zudem liegt der Fokus auf der Durchführung von Benchmarks durch den VPU, der Publikation nationaler und internationaler Inhalte sowie der inhaltlichen Bearbeitung und Verknüpfung pflegerelevanter Kennzahlen.
Langfristig wird die Entwicklung eines Indikatorensets angestrebt, das sowohl betriebswirtschaftliche und personelle als auch pflegesensible und pflegerelevante Kennzahlen umfasst. Dieses Set soll als Grundlage für die Umsetzung eines VPU-Benchmarks dienen.
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Integration von akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen (Bachelorniveau) in die klinisch-pflegerische Versorgung. Ziel ist es, „Best-Practice-Beispiele“ zu identifizieren und die Perspektiven sowie Erfahrungen relevanter Akteure herauszuarbeiten. Der aktuelle Arbeitsstand umfasst die Sichtung und Bewertung der Literatur mithilfe der Plattform „Rayyan“, die in 2er-Gruppen erfolgt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Literatur zur Zielsetzung begrenzt ist. Als Ergebnis wird die Veröffentlichung eines Scoping Reviews angestrebt.
Die Arbeit der Gruppe basiert auf definierten Ein- und Ausschlusskriterien. Eingeschlossen werden Studien aus dem deutschsprachigen Raum, die Erfahrungen von Praxisbegleitenden sowie die Implementierung der Bachelorrolle in die Pflegepraxis im Krankenhaus thematisieren. Pflegefachpersonen mit einem Bachelorabschluss stehen dabei im Fokus. Ausgeschlossen werden Personen aus fachfremden Studiengängen, Personen mit Masterabschluss sowie Bachelorabsolventen, die ausschließlich auf administrativer Ebene tätig sind.
Langfristig plant die Arbeitsgruppe, bestehende Stellenprofile für Bachelorabsolventen in Universitätskliniken zu sammeln, um auf dieser Grundlage Empfehlungen zur Förderung der Transition in die Pflegepraxis zu entwickeln. Zusätzlich soll eine gemeinsame Empfehlung zur tariflichen Eingruppierung erarbeitet werden.
Die Arbeitsgruppe widmet sich der Untersuchung der Tätigkeits- und Handlungsfelder von Pflegenden an Universitätskliniken auf verschiedenen Qualifikationsniveaus. Ziel ist es, herauszufinden, welche Tätigkeiten im Rahmen der universitären Akutpflege von Pflegenden mit unterschiedlichen Qualifikationen übernommen werden und wie diese Tätigkeiten im Hinblick auf die erworbenen Kompetenzen (gemäß dem Deutschen Qualifikationsrahmen) bewertet werden.
Die Untersuchung erfolgt mittels einer standardisierten Online-Befragung von Pflegenden auf bettenführenden Stationen an Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen in Deutschland. Dabei werden Pflegehilfspersonen, dreijährig ausgebildete Pflegefachpersonen, Pflegefachpersonen mit Fachweiterbildung sowie hochschulisch qualifizierte Pflegefachpersonen einbezogen.
Der Fragebogen wurde auf Basis vorangegangener Arbeiten und Literaturrecherchen entwickelt und vorab in einem Pre-Test auf Verständlichkeit geprüft. Die Befragung wird ab dem 15. Januar 2025 anonym durchgeführt, wobei alle datenschutzrechtlichen Vorgaben strikt eingehalten werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Gestaltung des Grade- und Skill-Mixes in der Pflege zu verbessern und insbesondere die Einbindung hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen zu fördern. Sie werden in wissenschaftlichen Zeitschriften und auf Vorträgen in aggregierter Form veröffentlicht.
Die Arbeitsgruppe PiKA („Pflege in Kinderaugen“) wurde 2022 an vier deutschen Universitätskliniken initiiert und 2023 auf vier weitere Kliniken ausgeweitet. Das Projekt bietet faszinierende Einblicke, wie Kinder Pflegefachpersonen wahrnehmen, welche Aufgaben sie ihnen zuschreiben und welche Eigenschaften sie ihnen zusprechen. Zielgruppe des Projekts waren stationär aufgenommene Kinder sowie Kinder von Besuchern oder Pflegepersonal, die ihre Sichtweise auf den Pflegeberuf kreativ auf Malvorlagen darstellten.
Das PiKA-Projekt verfolgt mehrere zentrale Ziele: Es macht die professionelle und oft unsichtbare Arbeit von Pflegefachpersonen im pädiatrischen Bereich sichtbar, stärkt den Berufsstolz sowie das Ansehen der Pflegeberufe und fördert eine tiefere Wertschätzung für den Pflegeberuf – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Klinik. Die kreative Umsetzung und Visualisierung unterstützen zudem die Öffentlichkeitsarbeit der Kliniken und unterstreichen deren innovative und engagierte Rolle.
Die im Rahmen des Projekts entstandenen Bilder werden den Kliniken aufbereitet und mit passenden Slogans ergänzt für ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt. (Eine Auswahl dieser Bilder finden Sie unter: https://www.vpuonline.de/interne-netzwerke/netzwerk-pflegewissenschaft-praxisentwicklung/pika-pflege-in-kinderaugen/). Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Stärkung der Wahrnehmung der beteiligten Kliniken bei, sondern fördern auch die Wertschätzung der Pflegearbeit und unterstützen die Rekrutierung von Fachpersonal.
Die Bilder bieten darüber hinaus vielseitige Verwertungsmöglichkeiten:
- Postkarten: Ausgewählte Bilder wurden zu Postkarten gestaltet, die allen Universitätskliniken zur Verfügung stehen.
- Ausstellungen: Digitale und physische Ausstellungen der Bilder, präsentiert auf eigens gestalteten Plakaten, können organisiert werden. Hierfür werden Universitätskliniken mit den entsprechenden PDFs ausgestattet.
- Kinder-Sachbuch zum Pflegeberuf: In Kooperation mit dem Carlsen-Verlag entsteht ein Kinder-Sachbuch zum Pflegeberuf. Ziel ist es, im Frühjahr 2026 bundesweit allen Kindertageseinrichtungen je zwei Exemplare dieses Buches kostenlos zur Verfügung zu stellen. Zur Finanzierung dieses Vorhabens wurde ein Spendenkonto eingerichtet.
Weitere Informationen zum Projekt und zur Unterstützung finden Sie unter: https://www.vpuonline.de/interne-netzwerke/netzwerk-pflegewissenschaft-praxisentwicklung/pika-pflege-in-kinderaugen/